Soka-Buddhismus

Eine moderne Ausprägung des Nichiren-Buddhismus, benannt nach dem japanischen Mönch Nichiren (1222–1282).

Wie andere buddhistische Traditionen teilt er Grundprinzipien wie die Vergänglichkeit aller Dinge, die wechselseitige Verbundenheit allen Lebens und das Ziel, Leid zu überwinden.

Seine Besonderheit liegt jedoch in der zentralen Rolle des Lotos-Sutra, das lehrt, dass alle Menschen in diesem Leben die Buddhaschaft erlangen können, unabhängig von Herkunft oder Fähigkeiten.

Die Praxis konzentriert sich auf das Rezitieren von Nam-Myoho-Renge-Kyo, um die eigene Buddha-Natur zu aktivieren und im Alltag Mut, Weisheit und Mitgefühl zu entfalten.

Im Unterschied zu meditativen oder asketischen Wegen versteht der Soka-Buddhismus Erleuchtung nicht als Rückzug, sondern als aktives Gestalten des Lebens und der Gesellschaft.

Kern ist das Konzept der Menschlichen Revolution – der tiefen inneren Wandlung als Motor für äußere Veränderungen.

Daraus folgt ein starkes Engagement für Frieden, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit.

Soka-Buddhismus ist damit zugleich spiritueller Weg und praktischer Lebensansatz: Er verbindet persönliche Entwicklung mit dem Ziel, zu einer Kultur des Friedens beizutragen – in der Überzeugung, dass die Veränderung der Welt mit der Veränderung des eigenen Herzens beginnt.