Karma

bedeutet im Allgemeinen die Summe von Handlungen – physisch, sprachlich oder gedanklich – und deren Auswirkungen.

Im traditionellen Verständnis prägt Karma die Bedingungen, in die wir geboren werden, unsere Neigungen und Erfahrungen. Es gilt als Ergebnis früherer Ursachen, oft über viele Leben hinweg.

Im Soka-Buddhismus wird Karma nicht als starres Schicksal verstanden, sondern als vollständig veränderbar. Entscheidend ist, dass wir im gegenwärtigen Moment eine neue wahre Ursache (Honnin Myō) setzen können, die stärker ist als alle früheren Ursachen.

Durch das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo richten wir unser Ichinen bewusst auf Mut, Mitgefühl und Weisheit aus.

Dies transformiert nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch unsere Umwelt, gemäß dem Prinzip von der Einheit von Selbst und Umgebung.

So wird selbst schweres Karma zum Antrieb für persönliches Wachstum. Die Vergangenheit bestimmt nicht, wer wir werden. Vielmehr entscheiden wir „von jetzt an“, welche Ursachen wir setzen und damit neue Wirkungsketten. Deshalb sprechen wir im Soka-Buddhismus auch von „Karma in Aufgabe verwandeln“, das ist sozusagen das Parallelprinzip von „Gift in Medizin verwandeln“: Im „Karma“, das in den Tiefen unseres Lebens existiert und sich in allen Freuden und Leiden vor uns entfaltet, ist gleichzeitig unsere Lebensaufgabe kodiert.

Hier findet sich übrigens eine starke Parallele zum psychotherapeutischen Ansatz von Viktor Frankls „Logotherapie“, in der psychische Erkrankungen durch neue, aktivierte Sinnfindung geheilt werden.