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Die Philosophie des Werte-Schaffens (Soka) geht auf Tsunesaburo Makiguchi zurück, den Gründer der Soka GakkaiZu deutsch etwa „Werteschaffende Gesellschaft“ – ist eine weltweite buddhistische Laienbewegung, die auf den Lehren des japanischen Mönchs Nichiren (1222–1282) basiert. Ihr Kern ist die Ausübung von Nam-Myoho-Renge-Kyo, dem Rezitieren des Titels des Lotos-Sutra, als unmittelbarer Weg, die in jedem Menschen vorhandene More (Werte-schaffende Gemeinschaft), der mittlerweile weltweit größten buddhistischen Laienorganisation.
Interessanterweise entstand diese Philosophie zuerst ohne Rückgriff auf den Buddhismus. Makiguchi, ein Lehrer und später Schuldirektor, schuf sie ursprünglich als Basis für seine Reformpädagogik. Sie beruht auf zwei Maximen:
Es gibt drei verschiedene Arten des Werte-Schaffens:
Nutzen schaffen – das, was praktisch vorteilhaft ist
Gutes schaffen – das, was moralisch richtig ist
Schönheit schaffen – das, was ästhetisch berührt
Makiguchi knüpft hier an die klassischen Werte der westlichen Antike – „Wahrheit, Schönheit und Güte“ – an und ersetzt dabei ganz bewusst „Wahrheit“ durch „Nutzen“. Damit wird seine Philosophie nicht idealistisch, sondern pragmatisch: „Wahr“ ist, was als hilfreich, förderlich und wirksam erlebt wird. „Nutzen“ wird hier zur konkret erfahrbaren Form von Wahrheit im eigenen Leben. Damit hakt sich Makiguchi bei den amerikanischen Pragmatisten ein, dessen Hauptvertreter, John Dewey, er gekannt und geschätzt hatte.
So entstand also, tief im fernen Osten, eine zutiefst westliche Erziehungsphilosophie …
… um sich dann mit dem Nichiren-Buddhismus zu vermählen.
Dies geschah 1928, da war Makiguchis bereits 57 Jahre alt. Zuvor hatte er weder zum Buddhismus noch zu irgendeiner anderen Religion einen Bezug. Doch in seinem reformpädagogischen Streben suchte er nach einer tieferen geistigen Grundlage. Erziehung allein reichte nicht, es brauchte noch etwas, das den Menschen dauerhaft in der Fähigkeit stärkt, Wert zu schaffen. Als er über einen gemeinsamen Bekannten mit der Nichiren-Schule in Berührung kam, beeindruckten ihn drei entscheidende Dinge:
So erfuhr die ursprüngliche Reformpädagogen-Bewegung eine spirituelle Vertiefung. Daraus entwickelte sich allmählich eine buddhistische Laienbewegung – die Soka GakkaiZu deutsch etwa „Werteschaffende Gesellschaft“ – ist eine weltweite buddhistische Laienbewegung, die auf den Lehren des japanischen Mönchs Nichiren (1222–1282) basiert. Ihr Kern ist die Ausübung von Nam-Myoho-Renge-Kyo, dem Rezitieren des Titels des Lotos-Sutra, als unmittelbarer Weg, die in jedem Menschen vorhandene More.
Der Soka-BuddhismusEine moderne Ausprägung des Nichiren-Buddhismus, benannt nach dem japanischen Mönch Nichiren (1222–1282). Wie andere buddhistische Traditionen teilt er Grundprinzipien wie die Vergänglichkeit aller Dinge, die wechselseitige Verbundenheit allen Lebens und das Ziel, Leid zu überwinden. Seine Besonderheit liegt jedoch in der More ist somit eine west-östliche Vermählung – gut möglich, dass er seine Vitalität genau aus dieser Spannung bezieht.
Was die Philosophie des Werte-Schaffens im Wirtschafts- und Arbeitsleben bewirken kann, ist Teil dieses Blog-Experiments und wird nach und nach in den Beiträgen erkundet.