Ursache & Wirkung

Im Japanischen heißt dieses Kausalprinzip „Renge“. Es bedeutet „Lotosblume“ und ist Teil von Nam-Myoho-Renge-Kyo.

Im Soka-Buddhismus symbolisiert der Lotos ein zentrales Prinzip: Er blüht und trägt Samen gleichzeitig – Blüte (Wirkung) und Samen (Ursache) treten zur selben Zeit auf.

Übertragen heißt das: Ursache und Wirkung sind im Leben untrennbar verbunden. Jede Handlung, jeder Gedanke und jede Entscheidung trägt ihre Folge schon in sich, auch wenn diese erst später sichtbar wird.

Dies unterscheidet sich von einem linearen Verständnis, bei dem Ursachen der Vergangenheit erst irgendwann in der Zukunft Wirkungen zeigen.

Das Prinzip betont auch die sofortige Wirkung innerer Ausrichtung (Ichinen): Eine neue, konstruktive Ursache (Honnin Myō) setzt unmittelbar eine positive Wirkungskette in Gang, selbst wenn äußere Veränderungen Zeit brauchen.

Im Nichiren-Buddhismus bedeutet das: Durch das Rezitieren von Nam-Myoho-Renge-Kyo richtet man sein Leben bewusst auf Weisheit, Mut und Mitgefühl aus und beginnt sofort, ein neues karmisches Muster zu schaffen.

So wird Renge zum Sinnbild für Hoffnung und Handlungsfreiheit – egal, welche Ursachen in der Vergangenheit gesetzt wurden, im gegenwärtigen Moment kann eine neue Richtung entstehen.