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Die Ausübung des Soka-Buddhismus besteht aus drei Disziplinen: Ausübung, Glaube und Studium. Sie greifen ineinander und verstärken sich in ihrer Wirksamkeit gegenseitig. Wer aus einer anderen Tradition kommt, kann die drei Disziplinen auch als universelle Dimensionen verstehen – regelmäßige Ausübung, Vertrauen in die eigene Wandlungsfähigkeit und Lernen von Quellen oder Vorbildern. Im Berufsleben wirkt es wie mentales Training: Es stärkt Fokus, Resilienz und Entscheidungsfähigkeit.
Ausübung – die Kern-Ausübung ist das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo. Wir hadern etwas mit dem Begriff „Meditation“, weil darunter die Allermeisten stilles Sitzen und Sich-Versenken verstehen. Das ist es nicht. Hier arbeitet die Stimme, dabei konzentrieren wir uns dabei auf eine Schriftrolle, den „Gohonzon“, den wir wie einen Spiegel betrachten und der unser höchstes inneres Potential reflektiert. Unsere Aufmerksamkeit geht also nach außen auf dieses Konzentrations-Objekt – und von dort wieder nach innen. Dennoch hat diese Ausübung mit der Meditation, wie sie üblicherweise verstanden und praktiziert wird, einiges gemeinsam: die Konzentration auf den eigenen Geist – hier über den Gohonzon als „Spiegel“ –, das Bestreben, Gedanken ziehen zu lassen und den höchsten Lebenszustand zu erreichen, die Buddhaschaft.
Auch wenn das Chanten die spezifische Praxis im Soka-Buddhismus ist, lässt sich sagen: Jede Form von regelmäßiger innerer Praxis – sei es Gebet, Meditation oder bewusste Reflexion – stärkt die Fähigkeit, den eigenen Geist auf positiven Wandel auszurichten.
Glaube – auch diese Disziplin steht in scheinbarem Widerspruch zu den gängigen Meditationsformen, wie sie zum Beispiel in der Achtsamkeitsbewegung praktiziert werden. Dort wird man eher angehalten, sich von Wünschen und Hoffnungen zu lösen und nichts zu erwarten. Das ist in der Ausübung des Soka-Buddhismus nicht so: Hier bricht die Überzeugung, „dass es wirkt“, die Tür auf, die sich mit dem Verstand nicht öffnen lässt. Am Anfang ist das „Einfach-mal-machen“ bereits ein Akt des Glaubens, später wird es immer wichtiger, bedingungslos darauf zu vertrauen, dass ich mein Selbstwertgefühl steigern und mein Leben positiv verändern kann. ABER: In diesem Buddhismus wird nie ein „blinder Vertrauensvorschuss“ verlangt. Der Glaube wächst parallel zu den positiven Erfahrungen, die man mit dieser Ausübung macht. UND: Es wird an nichts geglaubt, was außerhalb von uns ist. Letztlich lerne ich mit dieser Ausübung, meinem eigenen Leben bedingungslos zu vertrauen und damit jede Schwierigkeit zu meistern und mein höchstes Potential zu verwirklichen.
Vergleichbar ist dies mit der inneren Haltung von Vertrauen, die auch in Psychologie, Coaching oder Achtsamkeitsansätzen entscheidend ist.
Studium – Soka-BuddhistInnen treffen sich regelmäßig, um gemeinsam zu studieren. Dabei gehen wir direkt an die Quellen und es wird großer Wert auf die korrekte Weitergabe gelegt, damit man nicht ins Predigen oder Schwurbeln gerät. In dieser Art Studium geht es nicht um Wissenserwerb, sondern um Umsetzung und Selbstveränderung. Wir arbeiten an unserer Lebenseinstellung und lernen am Beispiel unserer Meister, wie man persönliche Herausforderungen anpackt und in Wert verwandelt.
Ziel der buddhistischen Ausübung ist die Menschliche Revolution und der Aufbau von GlückWird hier im Sinne einer aktiven, dynamischen Lebenskunst verstanden. Wird im Soka-Buddhismus so beschrieben: • Glück ist hier eine innere Qualität und unabhängig von äußeren Umständen. Durch die Ausübung des Soka-Buddhismus kann ich Glück ansammeln oder trainieren. Wie einen Akku in More.
Wir sprechen auch von „Ausübung für sich und andere“ – wir praktizieren für unsere eigenen Wünsche und Ziele UND für das Wohl unserer Mitmenschen. Wenn es opportun ist, zeigen wir anderen diese Ausübung, so dass auch sie damit positive Erfahrungen machen können. Auch das wird unter „Ausübung für andere“ verstanden.
Wer nicht Buddhist ist, kann dies auch als universelles Prinzip verstehen: Sich mit Quellen, Vorbildern oder inspirierenden Ideen auseinandersetzen, um daraus Veränderungskraft zu gewinnen.