Zehn Welten

beschreiben zehn innere Lebenszustände, die jeder Mensch in jedem Moment erfahren kann.

Sie sind:
(1) Hölle (Verzweiflung)
(2) Hunger (Gier)
(3) Tierheit (Instinkt, Angst)
(4) Ärger (Machtstreben, Arroganz)
(5) Menschlichkeit (Ruhe, Vernunft)
(6) Freude (kurzfristige Zufriedenheit)
(7) Lernen
(8) Teilerkenntnis (Suche nach Wahrheit)
(9) Bodhisattva (Mitgefühl)
(10) Buddhaschaft (Weisheit, Mitgefühl, unbegrenzte Lebensenergie).

Die zehn Welten sind Teil des Konzepts von Ichinen Sanzen, mit dem der Gelehrte Tiantai die Dynamik und Bestandteile des Lebens beschrieb.

Im Soka-Buddhismus wird gelehrt, dass diese Welten nicht fest sind, sondern sich momentweise wandeln – oft hunderte Male am Tag.

Zudem enthalten sich alle gegenseitig (jikkai gogu), d. h. selbst in der Hölle, der tiefsten Verzweiflung, ist das Potenzial zur Buddhaschaft vorhanden.

Die Ausübung von Nam-Myoho-Renge-Kyo dient dazu, den Zustand der Buddhaschaft bewusst zu aktivieren und dadurch die anderen Lebenszustände zu harmonisieren.

Für den Alltag bietet dieses Modell einen realistischen Blick auf menschliches Verhalten – sowohl das eigene als auch das anderer – und die Möglichkeit, bewusst den inneren Zustand zu verändern.

So können wir auch in Konflikten, Stress oder Leid aus einem stabilen, mitfühlenden und klaren Bewusstsein handeln und konstruktiv Einfluss nehmen.