Einheit von Meister und Schüler

Ein Konzept, das sich vor allem im Nichiren-/Soka-Buddhismus herausgebildet hat. Es beschreibt die Beziehung von MeisterIn und SchülerIn im Buddhismus, also zwischen der Person, die einem den Buddhismus lehrt, und der Person, die von ihr den Buddhismus lernt. Die zwei bilden eine Einheit. Der japanische Begriff von „Einheit“ ist „funi“ und bedeutet „nicht zwei“ bzw. „ungetrennt“. In Bezug auf die MeisterIn und SchülerIn hat dies mehrere Aspekte:

  • Ohne das eine wäre das andere nicht vorhanden. Kein Meister ohne Schüler. Kein Schüler ohne Meister. So weit, so logisch.
  • Kein hierarchisches Verständnis, sondern, modern gesprochen, eine Partnerschaft auf Augenhöhe.
  • Die Einheit ergibt sich vor allem aus dem gemeinsamen Ziel, aus der tiefen geteilten Sehnsucht, allen Menschen den Weg zu ihrer Buddhaschaft zu weisen. Es ist also ein gemeinsamer Erziehungsauftrag.

Im Soka-Buddhismus gilt das Ethos, dass ein Meister nur dann ein guter Meister war, wenn der Schüler ihn übertrifft. Das ist so bescheiden wie logisch: Der Schüler muss sich, da meist in der Folgezeit aktiv, vielen neuen, bislang ungekannten Herausforderungen stellen. Das Gleiche gilt für MeisterIN und SchülerIN.